Langmeil befindet sich im Besitz der Familie Lindner, die dem Barossa seit sechs Generationen ihren Stempel aufdrückt. Langmeil ist bekannt für den Erhalt alter Rebstöcke und die Herstellung hervorragender Weine aus diesen geschätzten Lagen. Die Krönung der Weinherstellung ist der Freedom 1843 Shiraz, der aus dem vermutlich ältesten noch erhaltenen Shiraz-Weinberg der Welt stammt, der 1843 im Herzen dieses historischen Fleckchens Barossa-Erde gepflanzt wurde.
Wir pflegen eine enge Beziehung mit unseren Winemakers aus Australien. Wir haben spontan beim letzten Austausch mit James Lindner, dem dem Geschäftsführer von Langmeil, ein ausführliches Interview geführt. Den ersten Teil gibt es hier zu lesen. Nun folgt der zweite und letzte Teil – Viel Spass beim Lesen!
Die gesamte Familie Lindner von Langmeil auf einen Blick. James ist etwas versteckt im Hintergrund.
Beat Eichmann, Geschäftsführer Wyhus Ryf: Ein weiterer Fan von Langmeil, Kurt Ziegler aus Thalwil, fragt, wieso der Valley Floor Shiraz gerade diesen Namen (übersetzt Talboden) trägt?
James Lindner, Geschäftsführer Langmeil: Der Valley Floor Shiraz ist ein Wein, welcher meiner Meinung nach wirklich das Fundament von Langmeil widerspiegelt und der Philosophie unserer Familie rund um Wein, Geschäft und Gemeinschaft entspricht. Dieser Wein entsteht durch die Zusammenarbeit mit vielen lokalen Bauern, von denen einige ihr Land schon seit sechs Generationen bewirtschaften. Als Familienweingut lieben wir die Idee, Früchte von anderen Familien zu beziehen, welche die Trauben in der ganzen Breite und Tiefe des Barossa Valley anbauen. Es ermöglicht uns eine erstaunliche Vielfalt an Früchten, die auf den vielen unterschiedlichen Talböden und geologischen Unterlagen gewachsen sind. Diese Parzellen werden dann einzeln entstielt und in offenen Gärbehältern vergoren. Anschließend verwenden wir Korbpressen, um sicherzustellen, dass wir schöne, feinkörnige Tannine erhalten. Darauf reifen diese Parzellen separat in amerikanischer Eiche für 24 Monate.
James Lindner über den Valley Floor Shiraz
Wir stellen sicher, dass wir unsere Winzerfamilien gut bezahlen. Dadurch helfen wir, ihre Zukunft und die der nächsten Generation zu sichern. Wenn die Leute also diesen Wein kaufen, ist es nicht nur der Erfolg unserer Familie, sondern ebenfalls der Erfolg vieler anderen Familien im Barossa Valley. So wird die finanzielle Belohnung mit der ganzen Gemeinschaft geteilt, was unsere Region, unsere Gemeinschaft und unsere gemeinsame Zukunft stärkt.
Der Name "Valley Floor" spiegelt dieses starke Fundament und die ursprünglichen Weinberge wider, die sich im Talboden befanden. In der Zwischenzeit beziehen wir jedoch bereits Früchte aus 20 der ursprünglich 30 Dörfer, die im gesamten Barossa Valley besiedelt waren oder es immer noch sind.
Sandra Eichmann auf dem Freedom Vineyard von Langmeil neben einer Weinrebe aus dem Jahr 1843.
Beat: James, wenn du dir auf wyhus.ch euer Sortiment von Langmeil anschaust, welcher Wein ist dein Lieblingswein und wieso?
James: Es ist sehr schwer, ein Lieblingskind zu wählen, aber derzeit liebe ich den Langmeil Orphan Bank Shiraz. Es könnte daran liegen, dass es der Lieblingswein meines Vaters war. Es könnte aber auch daran liegen, dass dies ein besonderer Wein mit einer besonderen Geschichte ist. Der "Foundation Vineyard" wurde ursprünglich in den 1860er Jahren gepflanzt und war der letzte verbliebene alte Weinberg, der Teil des ursprünglichen Langmeil Dorfes war. Dieser Weinberg wurde und wird immer weiter durch Wohnbebauung beeinträchtigt. Schließlich entschied sich der Erzeuger, das Land zu verkaufen. Dieser letzte verbliebene Weinberg in diesem Gebiet sollte herausgerissen und verbrannt werden. Für uns war dieser Weinberg lebendige Geschichte, gepflanzt von einigen der frühesten europäischen Siedler im Barossa. Wir waren am Boden zerstört, als wir hörten, dass dies passieren sollte. Also beschlossen wir, etwas zu tun, was im Barossa noch nie jemand zuvor gemacht hat und zwar jeden einzelnen Weinrebe auszugraben. Beim Ausgraben mussten wir sicherstellen, dass jeder Rebstock einen großen Wurzelballen hatten. Diese Rebstöcke verpflanzten wir darauf einen Kilometer entfernt auf unserem Grundstück. Es waren 320 Shiraz Rebstöcke mit einem Alter von 140+ Jahre. Das haben wir 2006 gemacht und wir konnten über 90% der Rebstöcke retten.
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Für uns waren diese Reben verwaist (Orphan = Waisenkind). Wir retteten sie und pflanzten sie an den Ufern (Bank = Ufer) des örtlichen Flusses. Daher stammt der Name Orphan Bank. Seitdem haben wir beschlossen, diesen Wein den brillanten alten Shiraz-Reben aus der Umgebung des Barossa zu widmen und einen Wein aus Reben zu mischen, die den Test der Zeit bestanden haben und weiterhin bestehen.
Beat: Langmeil Della Mina ist ein typisch italienischer Blend. Was hat es mit diesem Wein auf sich? Was ist die Geschichte dahinter?
James: Während das Barossa für sein deutsches Erbe bekannt ist, gibt es auch einen wichtigen italienischen Einfluss. Als die Familie Della Mina in den 1930er Jahren aus Norditalien - Chiavenna (nur 30 Minuten von St. Moritz entfernt) - nach Südaustralien auswanderte, verheiratete sie sich mit der Familie Lindner und es entstand eine dauerhafte Verbindung. Diese Verbindung basiert auf der gegenseitigen Liebe zur Familie, zur Landwirtschaft, zum Essen und zum Wein. In Anlehnung an unser italienisches Erbe haben wir zwei Weine mit Schwerpunkt auf den neu eingeführten italienischen Rebsorten im Barossa gekeltert. Diese haben sich als sehr vielversprechend und von hervorragender Qualität erwiesen.
Das ist der Vorteil, den wir im Barossa haben. Wir sind nur wenig durch Regeln eingeschränkt, was wir anbauen können und was nicht. Aber natürlich ist unser Ziel wie immer, die besten Weine zu machen, die wir können, mit den Sorten, die überaus gut in unseren Böden und Klimazonen funktionieren. Wir pflegen unsere italienische Verbindung mit unseren Familienmitgliedern und besuchen deshalb oft unsere Familie in Italien. Es ist interessant, denn wenn wir dort sind, fühlen wir eine echte Verbindung mit der Landschaft und der Familie. Es ist ein schönes Gefühl und wir hoffen, die Familie schon bald wieder besuchen zu können.
Beat: Das hoffen wir natürlich auch. Vielen Dank James, dass du dir Zeit für uns und unsere Kunden genommen hast.
James: No worries mate! Es war mir ein Vergnügen.
Falls Sie den ersten teil des Interview noch nicht gelesen haben, sollten Sie dies unbedingt tun. Über diesen Link gelangen Sie zum Interview. Zudem empfehlen wir Ihnen, dass Sie sich hier das Sortiment von Langmeil anschauen. Bestellen Sie noch heute Wein und überzeugen Sie sich von der hohen Qualität von Langmeil.